Darf man nach einer Haartransplantation eine Mütze tragen?
Im Anschluss an eine Haartransplantation tragen Patienten gerne eine Mütze. Oftmals liegt es daran, dass der Kopf bei dem Eingriff komplett rasiert wird. Sie verdeckt den kahlen Kopf mit den Wunden und schützt im Winter auch vor Kälte. Doch ab wann ist es empfohlen eine Haarbedeckung zu tragen?
Ab wann darf man nach einer Haartransplantation eine Mütze tragen?
Die Haarverpflanzung ist ein operativer Eingriff, für den inzwischen schonende Methoden entwickelt wurden. Aus dem Spenderbereich, zumeist vom Hinterkopf, werden die Haarfollikel mit einer Hohlnadel entnommen.
Im Empfängerbereich öffnet der Spezialist kleine Kanäle, in die er die entnommenen Haarfollikel einsetzt. Sowohl im Spender- als auch im Empfängerbereich bilden sich Krusten als Wundverschluss. Es ist verständlich, dass die Patienten nach einer Haartransplantation eine Mütze tragen möchten, um den rasierten Kopf und die Wunden zu verstecken.
Das Tragen einer Kopfbedeckung ist bereits nach 10-12 Tagen nach der OP ohne Risiko möglich. Dazu sollten die Krusten bereits in Gänze gelöst worden sein.
Was darf getragen werden?
Nach einer Haarverpflanzung ist es wichtig, dass die Kopfbedeckung locker sitzt, um das Anwachsen der Haarfollikel und die Wundheilung nicht zu beeinträchtigen. Auch das Material der Kopfbedeckung spielt eine wichtige Rolle. Es sollte nicht fusseln, da die Fusseln sonst an den Krusten hängenbleiben und diese abgerissen werden könnten. Baumwolle oder Leinen ist als Material am besten geeignet.
Die Kopfbedeckung darf keine Reibung erzeugen, da sich die Entnahme- und Transplantationsstellen sonst entzünden könnten. Ein locker sitzender Fischerhut ist die geeignete Kopfbedeckung. Er schützt Ihre Kopfhaut und ist auch ein guter Sonnenschutz. Locker sitzende Kopftücher oder Bandanas sind ebenfalls nach der Haartransplantation als Ersatz für eine Mütze perfekt geeignet.
Welche Art von Kopfbedeckung sollten Sie vermeiden?
Nach einer Haartransplantation sollten Sie alle Arten von Mützen vermeiden, die zu eng sitzen und die Kopfhaut reizen:
- Mützen aus Wolle
- zu eng sitzende Caps
- Hüte aus Filz oder Wolle
Auch auf einen Strohhut nach der Haartransplantation als Mütze sollten Sie verzichten, da das Stroh zu Reibung auf der Kopfhaut führen kann. Sitzt die Kopfbedeckung zu eng, könnten die transplantierten Haarfollikel absterben. Die Haarverpflanzung wäre dann völlig umsonst. Kopfbedeckungen aus Baumwolle sind eine hervorragende Option.
Verzichten sollten Sie auch auf Materialien, die Ihre Kopfhaut reizen. Synthetische Stoffe sind nicht immer gut verträglich. Die Rötungen und der Juckreiz auf der Kopfhaut könnten verstärkt werden. Häufig schwitzt der Kopf unter einer Kopfbedeckung aus synthetischem Material. Die Krusten könnten aufweichen, was Infektionen und das Ausfallen der transplantierten Haarfollikel verursachen kann.
Müssen Sie berufsbedingt häufig einen Helm tragen oder sind Sie oft mit Fahrrad oder Motorrad unterwegs und tragen einen Helm, verzichten Sie in den ersten drei Wochen darauf. Der Helm sitzt eng, kann zu Reibung führen und lässt die Kopfhaut mitunter schwitzen. Vermeiden Sie Tätigkeiten mit hoher Sturz- und Verletzungsgefahr.
Wann können Sie die Kopfbedeckung bedenkenlos tragen?
Ungefähr 10 bis 14 Tage nach der Haarimplantation fallen die Krusten ab. Ihre Kopfhaut ist dann nicht mehr so empfindlich. Allerdings ist sie noch stark gerötet. Sie können den Fischerhut weglassen, doch sollten Sie Ihre Kopfhaut vor Sonneneinstrahlung schützen. Ungefähr vier Wochen nach dem Eingriff sollten Sie intensive Sonneneinstrahlung vermeiden, da ein Sonnenbrand auf der Kopfhaut nicht nur die transplantierten Haarfollikel, sondern auch die intakten Haarfollikel an den Stellen, wo die Haare natürlich wachsen, schädigen kann.
Ihre Kopfhaut ist in den ersten Wochen noch gerötet. Die entstehenden Rötungen klingen meist nach vier Wochen ab, was in der Heilungsphase aber völlig normal ist. Die transplantierten Haare fallen ungefähr zwei Wochen nach dem Eingriff aus, da sich die Haarfollikel erst erholen müssen. Zum Schutz Ihrer Kopfhaut vor Sonne dürfen Sie inzwischen ein Basecap tragen, das aber nicht zu eng sitzen sollte.
Halten Sie sich im Freien auf, sollten Sie mindestens drei Monate nach der Haarimplantation eine Kopfbedeckung tragen. Sie dürfen ab dem 10. Tag nach der Haartransplantation eine Mütze tragen.
Die Haare wachsen nach drei bis sechs Monaten wieder nach, allerdings zuerst nur dünn. Möchten Sie die wenigen Haare kaschieren, tragen Sie ein Basecap oder eine leichte Mütze. Eine Wollmütze dürfen Sie erst dann tragen, wenn alles gut verheilt und Ihre Kopfhaut nicht mehr empfindlich ist.
Fazit: Nach einer Haartransplantation auf Mütze vorerst verzichten
Die Haarverpflanzung ist ein operativer Eingriff, bei dem der Kopf rasiert wird. In den ersten Tagen und Wochen nach der Haarimplantation ist Ihre Kopfhaut noch empfindlich. An den Entnahme- und Transplantationsstellen bilden sich Krusten. Sie dürfen nach einer Haartransplantation keine Mütze tragen, die aus Wolle oder anderem fusselnden Material besteht. Dies erst nach ca. 12 Tagen post OP.